Die Angehörigen der Bewohner werden in der Villa Lux aktiv in das Alltagsleben einbezogen. Möglich sind zum Beispiel gemeinsame Spaziergänge oder Back- und Koch-Nachmittage. Die Angehörigen sollten sich bewusst sein, dass es sich um eine familiäre Gemeinschaft handelt und jeder Bewohner mehr oder weniger in die angebotenen Aktivitäten einbezogen wird.
Das Zusammensein mit demenziell veränderten Menschen ist für viele ungewohnt. Deshalb werden die Angehörigen fachlich betreut, angeleitet und unterstützt. Zu diesem Zweck gibt es regelmäßige Angehörigentreffen, in der alle notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden und in der die Interessen der Gemeinschaft erörtert und vertreten werden.
Weitere Angebote für Angehörige:
- Aufklärung über die „Bedeutung“ von Demenz, deren Ursachen und der physisch sowie psychischen Folgen
- Beratung zu Pflegeversicherungsleistungen
- Beratung zum Umgang mit Sozialamt, Heimaufsicht und sonstigen Ämtern
- Psychosoziale Beratung
Eine Pflegedienstleitung und eine leitende Pflegefachkraft bieten den Bewohnern und deren Angehörigen eine kompetente und fachlich fundierte Beratung/Betreuung. Zudem besteht eine gute Verbindung zu Pflegediensten, anderen Wohngruppen, Vereinen, Kirchengemeinden, ortsansässigen Ärzten, gerontologischen Einrichtungen, Kindergärten etc..
In der Villa Lux wird entsprechend ausgebildetes Personal eingesetzt. Wir achten auf:
• hauswirtschaftliche Kompetenz
• kommunikative Kompetenz
• gerontopsychiatrische Erfahrung
• Bereitschaft zum professionsübergreifenden Arbeiten
• Flexibilität
• Kreativität
• Teamfähigkeit
• Einfühlungsvermögen
• Fähigkeit zur Selbstreflexion
• Bereitschaft zur Teilnahme an Supervision und regelmäßigen Fortbildungen
Die pflegerischen Fachkräfte verantworten zudem gemeinsam folgende Bereiche:
• Biografiearbeit im Alltag der Villa Lux
• Angehörigenarbeit, Angehörigenaufklärung und -betreuung
• Abstimmung mit gesetzlichen Betreuern
• Ansprechpartner für das Sozialamt, die Heimaufsicht, andere Ämter und Verwaltungsstellen
• inhaltliche und strukturelle Aufgaben der Einrichtung
• Anleitung der Alltagsbegleiter
• Fort- und Weiterbildungen der Alltagsbegleiter
• Pflege und Aufbau eines sozialen Netzwerks
Die Körper- und Behandlungspflege erfolgt durch einen ambulanten Pflegedienst. Beachtet werden personelle Kontinuität und Erfahrung im gerontopsychiatrischen Bereich.
Die Wohngruppe wird 24 Stunden am Tag betreut. Die ständige Betreuung wird durch Alltagsbegleiter sichergestellt, welche erfahrene Hauswirtschafts- oder Pflegekräfte sein können. Bei den Alltagsbegleitern soll personelle Kontinuität bestehen, um den Dementen ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu bieten und das familienähnliche Klima zu fördern.
Die Aufgabe der Betreuung besteht in erster Linie in der Unterstützung der Bewohner bei den alltäglichen Verrichtungen, wie gemeinsames Kochen, Blumen gießen, Reinigungsarbeiten, Wahrnehmen von Hobbies etc.. Die Bewohner bestimmen selber, wie sie die Tagesgestaltung vornehmen, wann und was sie essen und trinken möchten usw.. Unterstützung erfahren sie lediglich in den benötigten Bereichen. Kann ein Bewohner z. B. noch selber nähen, soll er dies auch tun. Das Ergebnis ist zweitrangig, der Weg ist das Ziel. Die Dementen werden individuell durch den Alltag begleitet. Hierbei spielt die Biografiearbeit eine zentrale Rolle, ebenso wie der Einbezug der Angehörigen/Betreuer.
Alle Mitarbeiter verrichten die gleiche Arbeit, insbesondere hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Kochen, Bügeln oder Putzen. Der Tagesablauf wird flexibel gestaltet und den täglichen Bedürfnissen und Wünschen der Bewohner angepasst. Die Verrichtungen der Alltagsbegleiter sollen möglichst bewohnernah geschehen, um die Dementen mit einzubeziehen, zu animieren und durch äußere Anreize zu stimulieren. Die Alltagsbegleiter sollen als Teil der Gemeinschaft wahrgenommen werden und nicht als Fremde.
Die Pflege soll sich dem Alltag unterordnen und keine vorrangige Rolle spielen.
Die Wohngemeinschaft steht unter dem Motto der vier Jahreszeiten. Das Leben der Dementen soll sich nicht nur auf die eigene Räumlichkeiten beschränken, sondern auch auf das Wohnviertel und die Umwelt ausgedehnt werden. Die Bewohner können z. B. eigenes Gemüse anpflanzen oder einen Kräutergarten halten. Die Alltagsbegleiter können einige Bewohner mit auf den Markt nehmen, wo jahreszeittypische Nahrungsmittel eingekauft werden, die dann gemeinsam in der Küche verarbeitet werden. Die Dementen sollen bewusst das Wetter wahrnehmen und beispielsweise Spaziergänge im ersten Schnee unternehmen oder einen Park besuchen, wenn die ersten Blumen blühen.
Der Beginn einer neuen Jahreszeit kann mit einem Fest gefeiert werden, bei dem auch die Wohnung jahreszeittypisch geschmückt werden kann. Die Dekorierung verbleibt die restliche Jahreszeit als Erinnerungsstütze. Eine Dekoration mit Schneemännern oder Schneeflocken animiert eher zum Griff zu einem Pullover als zu einem Sommerkleid und dient den Dementen somit als Unterstützung im Alltag.
Bei den Mitarbeitern handelt es sich um qualifizierte Hauswirtschafts- und Pflegekräfte, die von studentischen Aushilfen, Praktikanten oder Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) unterstützt werden. Es soll personelle Kontinuität bestehen, denn dies fördert ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit sowie das familienähnliche Klima in der Villa Lux.
Die Wohngruppe setzt sich aus autonomen Mietern zusammen, die bezüglich der pflegerischen Versorgung über freie Wahlmöglichkeiten verfügen. Da die Gemeinschaft unter die so genannte Erprobungsphase fällt, ist eine ständige Anwesenheit einer Pflegefachkraft nicht erforderlich.
Die Wohngemeinschaft Villa Lux strebt eine breite Vernetzung insbesondere mit den örtlichen geriatrischen Abteilungen der Krankenhäuser, mit Beratungsstellen, integrativen Kindertagesstätten, Pflegeeinrichtungen, Hospizen und Betreuungsvereinen an.
Besonders wichtig ist die Kooperation mit ambulanten Pflegediensten - dabei stehen die intensive Zusammenarbeit und der rege Austausch im Vordergrund.
Die Wohngruppe ist in das Wohnumfeld integriert. Hier findet eine rege Zusammenarbeit mit kirchlichen und sozialen Trägern sowie anderen Einrichtungen statt. Dies schließt auch die Inanspruchnahme kultureller Angebote im Stadtteil ein.
Ebenso soll die vorhandene Infrastruktur genutzt werden; dementsprechend werden Cafés, Lebensmittelgeschäfte und Friseure aus der Nachbarschaft besucht. Denkbar ist auch eine Kooperation mit einem Friseursalon, der bei Bedarf zu Hausbesuchen bereit ist.